Berlin 2014
Die Bogenkonstruktionen der Kapellen in der Krypta werden freigelegt bzw. hergestellt, um ihr den Charakter einer Ausgrabungsstätte zu verleihen. Die Krypta kann somit ihre räumliche und symbolische Wirkung als Fundament und Ursprung der Kirche entfalten. Aus der Tiefe der Krypta wächst sowohl physisch als auch symbolisch der obere Kirchenraum hervor. Um diese Metaphorik zu unterbauen nutzen wir eine Abwandlung des geometrischen Symbols `Blume des Lebens´, um darauf basierend alle bestimmenden Elemente wie Erschließung, die Sitzanordnung und die gesamte Konstruktion der Plattform zu entwickeln und zu gestalten.
Die `Blume des Lebens´ ist eine geometrische Struktur, die aus einer Vielzahl von Kreislinien besteht, die sich radial anordnen und durch ihre gegenläufige Richtung die Form von Blütenblättern generieren. Das Symbol ist auf der ganzen Welt in allen Religionen verbreitet und repräsentiert damit Weltoffenheit. Die `Saat des Lebens´ symbolisierende Perforation der Lichtdecke lässt die Krypta zu einem Ort der Begegnung werden, in dem Wechselausstellungen, Vorträge und Veranstaltungen stattfinden.
Das Anheben des Kirchenbodens ermöglicht das Einbringen einer neuen Ebene zwischen Krypta und Kirchenraum. In dieser Zwischenebene befindet sich die ca. 210 qm große Sakristei. In unmittelbarer Nähe zum Altarraum ordnet sie sich radial um das Zentrum der Krypta herum. Als Ort der Vorbereitung messen wir der Sakristei eine besondere inhaltliche und damit auch räumliche Bedeutung innerhalb der Kirche bei. Ein strahlender Ort, der die Besucher neugierig macht und dazu einlädt, mehr über die Arbeit der Geistlichen zu erfahren. Die wechselnd transparenten und transluszenten Glaswände lassen dazu kontrollierte Einblicke auf die Kredenzen, liturgischen Gewänder und Gegenstände zu.
Konzept, Design: Boris Banozic
3D-Modeling, Visualisierung: Lidija Kljakovic, Theodor Voss